Pressemitteilung | 04.04.2012

Grüne Offensive für konsequenteren Baumschutz

P R E S S E M I T T E I L U N G

Grüne Offensive für konsequenteren Baumschutz

Mit einem vierteiligen Antragspaket will die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste den Baumschutz in München verbessern. Die von Stadträtin Sabine Krieger unterzeichneten Anträge widmen sich der besonderen Gefährdung von Bäumen bei Baumaßnahmen.
Sabine Krieger beantragt zum einen eine umfassende Darstellung der bisherigen Praxis bei Baugenehmigungen und der Maßnahmen zum Schutz von wertvollem Baumbestand auf Baugrundstücken. Das Planungsreferat soll außerdem beauftragt werden, bei Bauvorhaben in Zukunft alle rechtlichen Möglichkeiten und Ermessensspielräume auszuschöpfen, um einen besseren Baumschutz sicherzustellen und Verstöße auch konsequent zu ahnden.
Mehr Konsequenz beim Baumschutz soll auch bei Baumaßnahmen im öffentlichen Raum verwirklicht werden: Bei der Ausschreibung und bei der Auftragsvergabe sollen zukünftig Richtlinien zum Baumschutz mit Konventionalstrafe in die Verträge aufgenommen werden, den Bauleitungen wird Informationsmaterial über den sachgemäßen Umgang mit Bäumen im Straßenraum zur Verfügung gestellt. Sabine Krieger beantragt außerdem, auch private Bauherren umfassend über die Vorteile des Baumschutzes zu informieren – z.B. mit Hilfe von Faltblättern und über einen attraktives und gut sichtbares Angebot im Internet.
Bei Bauvorhaben in ökologisch sensiblen Gebieten oder Gebieten mit schützenswertem Baumbestand soll den Bauherren zudem eine ökologische Baubegleitung empfohlen werden. Hierbei sollen auch die Stadt und ihre Wohnungsbaugesellschaften mit gutem Beispiel vorangehen, sofern sich naturschutzfachlich wertvolle Flächen oder schützenswerter Baumbestand auf ihren Baugrundstücken befinden.

Sabine Krieger: „Im Rahmen von Baumaßnahmen werden Bäume oft ohne große Skrupel gefällt oder so geschädigt, dass sie danach gefällt werden müssen – nicht nur weil sie dem eigentlichen Bau entgegenstehen, sondern auch weil sie vielleicht den Bauablauf behindern oder Schutzauflagen dadurch umgangen werden können. Gerne wird dann argumentiert, dass eine Nachpflanzung sichergestellt ist. Doch das stellt keinen adäquaten Ersatz dar, denn ein junger Baum braucht Jahre bis Jahrzehnte, bis er als gleichwertig angesehen werden kann.
Der Schutz von Bäumen muss daher bei Bauvorhaben und vor allem im Abwägungsprozess einen höheren Stellenwert erhalten. Die Fällung von Großbäumen darf nur noch dann genehmigt werden, wenn deren Erhalt mit dem konkreten Bauvorhaben nicht zu vereinen ist. Auch die Umsetzung von Schutzauflagen muss wesentlich stärker kontrolliert werden. Dazu ist Aufklärung notwendig – aber auch ein Umdenken aller am Planungs- und Bauprozess Beteiligten.“