Pressemitteilung | 12.08.2013

Grüne Offensive für Natur- und Artenschutz

Stadträtin Sabine Krieger hat heute mit drei Anträgen die Initiative ergriffen, um den Erhalt natürlicher Lebensräume in München zu fördern. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Bund Naturschutz (BN) sollen städtische Fördermittel erhalten, um ihren Kampf gegen das Artensterben und für die biologische Vielfalt zu unterstützen.
Beim BN geht es konkret um Hilfe bei der Realisierung eines „Klimaparks,“ für den die Naturschützer in den nächsten Monaten Flächen erwerben wollen. Der Klimapark soll öffentlich zugänglich sein und mit Naturerlebnisbereichen, Gemeinschaftsgärten, Besuchertreffs und einem Klimalehrpfad vielfältige kleinklimatische Verhältnisse erlebbar machen.
In einem vom BN zu diesem Zweck ins Auge gefassten Grünzug in Aubing sind allerdings etliche Grundstücke in Privatbesitz, so dass trotz einer für den Erwerb dieser Flächen vorgesehenen großzügigen Erbschaft weitere öffentliche Fördermittel für die Entwicklung zum „Klimapark“ notwendig sind.
Sabine Krieger: „Wenn der BN diese privaten Grundstücke erwerben könnte, würde die Stadt München ebenfalls sehr davon profitieren. Die Flächen könnten der Realisierung einer großen, zusammenhängenden, öffentlich zugänglichen Grünfläche für die Bevölkerung vor Ort dienen, die auch noch den Klimaschutz erlebbar machen würde.“

Der LBV soll für eine langfristige Strategie zur Sicherung der biologischen Artenvielfalt finanzielle Mittel erhalten. Dazu gehören unter Anderem die Zusammenstellung der für München gebietstypischen Pflanzen der Feuchtlebensräume (Moore, Feuchtwiesen), Artenhilfsmaßnahmen (u.a. für die Münchner Aurikel oder Gärtnern ohne Torf) und Artenschutz an Gebäuden und Wärmedämmung (um Spatzen und Schwalben Nistmöglichkeiten zu bieten).
Sabine Krieger: „Jede Kommune – auch München – steht in der Verantwortung, die biologische Vielfalt in ihrem Gebiet zu erhalten, gerade weil die fortschreitende Verdichtung und der Neubau von Wohnungen einen starken Druck auf die Biotope ausüben. In München wurden viele Artengruppen noch gar nicht untersucht, die tatsächliche Artenzahl dürfte also weitaus höher liegen als die offiziell dokumentierten etwa 1100 Pflanzen- und 2000 Tierarten. Besonders gefährdet ist die biologische Vielfalt der Münchner Moorlandschaften, da dort besonders artenreiche Lebensräume wie Flachmoore und Streuwiesen auf sehr kleine Flächen geschrumpft sind. Diese Aussterbeprozesse müssen durch spezifische Artenhilfsmaßnahmen sowie durch Stärkung des Biotopverbundes soweit als möglich gestoppt werden. Dem LBV mit seinem anerkannten Expertenwissen kommt dabei eine wichtige Rolle zu.“
Der dritte Antrag hat das Ziel, die Umweltberatung des BN zu sichern. Der BN bietet seit 25 Jahren kostenlose Beratung für Bürgerinnen und Bürger zu Themen wie Naturschutz, Biodiversität, Ökologische Lebensmittel etc. an. Angesichts der Nachverdichtung und des Verlustes von Freiflächen und wichtigen Naturräumen in München ist der Beratungsbedarf gestiegen und ohne zusätzliche Mittel nicht mehr zu bewältigen.