Pressemitteilung | 08.01.2014

Grüne wollen ernst machen mit inklusiver Bildung

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stadträtin Anja Berger hat beantragt, für neue Schulgebäude ein Inklusions-Konzept zu erarbeiten. Das Konzept soll darstellen, welche Unterrichtskonzepte in einer inklusiven Schule verwirklicht werden sollen, welche Klassenstärken mit wie vielen SchülerInnen mit Förderbedarf angestrebt werden und welche baulichen Anforderungen sich daraus ergeben.

Anja Berger begründete ihren Antrag mit dem völligen Fehlen konkreter Vorstellungen über inklusive Schulen. Anja Berger: „Trotz der gesetzlichen Geltung der UN-Behindertenkonvention, die in Artikel 24 ein Recht auf inklusive Bildung beinhaltet, gibt es bisher keinen Rechtsrahmen, wie Schulen zukünftig zubauen bzw. auszubauen sind. Der Freistaat, der hier an erster Stelle gefordert wäre, ist bisher über das Ziel der Barrierefreiheit nicht hinausgekommen. Es wird Zeit, dass sich die Stadt München konzeptionell damit auseinandersetzt, wie sie dem gesetzlichen Auftrag der inklusiven Bildung gerecht werden will. Ein Warten auf den Freistaat würde eine weitere jahrelange Verzögerung nach sich ziehen.“

Berger verwies auf von der Montag-Stiftung veröffentlichte Leitlinien, die die Anforderungen an inklusive Schulräume zusammenstellen: „Räume für Beratung, Berufsvorbereitung (Werkstätten für sog. lernbehinderte SchülerInnen), Hygiene (spezifische Sanitäranlagen für SchülerInnen mit gravierenden Beeinträchtigungen oder erhöhtem Assistenzbedarf bei der Körperpflege), medizinische Versorgung, Räume für Lerngruppen, Rückzug und Ruhe (abgeschirmte Räume für SchülerInnen mit einem hohen Rückzugsbedarf), technische Unterstützung (Abstellflächen für Rollstühle oder andere technische Unterstützungssysteme) und Therapie – an all dies muss gedacht werden, wenn wir den Auftrag zur inklusiven Bildung wirklich ernst nehmen wollen.“