Pressemitteilung | 18.09.2014

Grüne wollen Tannengarten retten – scharfe Kritik an Tiefgaragenplänen

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste setzt sich für den Erhalt der Gaststätte „Spektakulum„ – besser bekannt unter ihrem ehemaligen Namen „Tannengarten“ – in Sendling ein. In einem Antrag fordert die Fraktion zu prüfen, wie der Abriss des historischen Anbaus zu verhindern ist – beispielsweise durch Aufnahme in die Denkmalschutzliste. Besonders kritisch betrachten Die Grünen – rosa liste die von der Lokalbaukommission anscheinend gegen den Willen des Investors erhobene Forderung einer großräumigen Tiefgarage. Sie soll Platz für ca. 35 PKW bieten, obwohl das geplante Wohngebäude nur sechs bis acht Wohneinheiten haben wird, und gefährdet massiv den geschützten Baumbestand. Die Verwaltung soll nun prüfen, ob Parkplätze an dieser Stelle tatsächlich wichtiger sind als der Erhalt der Bäume.
Mit ihrem Antrag greift die grün–rosa Fraktion den Widerstand eines breiten Bündnisses von Anwohnern und des örtlichen Bezirksausschusses auf, die am letzten Wochenende in einer gut besuchten Versammlung für den Erhalt ihres Biergartens und des Baumbestandes demonstriert hatten.
Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher: „In den letzten Jahren sind immer wieder traditionelle Biergärten in München dem Wohnungsbau zum Opfer gefallen – beispielsweise das Traditions-Wirtshaus ‚Grüntal’ in Bogenhausen und das ‚Sendlinger’. Klar – der Bau von Wohnungen hat angesichts der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt eine eminente Bedeutung. Er kann aber nicht die alleinige Richtschnur künftiger Stadtentwicklung sein, denn urbanes Leben muss auch Platz für Grün- und Freiflächen, für Kultur und Gastronomie bieten. Der ’Tannengarten’ ist der letzte verbliebene Biergarten in Alt-Sendling und durch die geplante Baumaßnahme akut gefährdet.
Bedauerlicherweise werden wir hier erneut Zeuge, wie die Lokalbaukommission den Baumschutz gegenüber anderen Belangen systematisch abwertet. Mal wieder soll die Schaffung von Parkplätzen – und zwar weit über den Bedarf für den eigentlichen Neubau hinaus – Vorrang vor dem Erhalt von altem Baumbestand haben. Das ist angesichts der Tatsache, dass innerhalb des Mittleren Ringes knapp die Hälfte aller Haushalte kein Auto hat und vor Ort Tiefgaragenplätze leer stehen, nicht nachvollziehbar. Wir fordern das Planungsreferat auf, endlich seine Aufgabe als Baumschutzbehörde ernster zu nehmen anstatt mutwillig, ohne entsprechenden Antrag eines Investors, durch den forcierten Bau von Tiefgaragen Bäume zu vernichten.“