Pressemitteilung | 05.06.2019

Hearing zum Bahnausbau München-Ost und -Nord

Pressemitteilung

Es gibt viele gute Gründe dafür, Güter mit dem Zug zu transportieren: Dabei entstehen weitaus weniger gesundheits- und klimaschädliche Emissionen wie Feinstaub oder CO2 – und weniger Unfälle. Da der Güterverkehr weltweit wächst – und mit ihm seine CO2-Emissionen – sind Ausbau und Priorisierung der Schieneninfrastruktur von besonderer Bedeutung für Klima-, Umwelt- und Menschenschutz. Auch im Münchner Osten und Norden sollen ab Mitte/Ende der 20er Jahre einige Bahntrassen ertüchtigt und ausgebaut werden. Ab etwa 2030 sollen über die sogenannte Daglfinger/Truderinger Kurve und Spange voraussichtlich bis zu 226 Güterzüge täglich geführt werden, die vom Brenner kommend über München zum Hamburger Hafen geschickt werden. Vergegenwärtigt man sich die durchschnittliche Länge eines Vollzuges von 740 Metern, wird deutlich, welche Maßnahmen, Belastungen, Einschränkungen und Investitionen der Stadt München, aber insbesondere dem Osten und Norden bevorstehen.   Die Fraktion Die Grünen – rosa liste haben nun gemeinsam mit der LINKEN im Stadtrat einen Antrag zur dringlichen Behandlung im Planungsausschuss vom 3. Juli 2019 gestellt, um mehr Klarheit in dieser Sache zu schaffen. Darin wird ein Hearing zum Gesamtkomplex Bahnausbau im Münchner Osten und Norden gefordert. In dem Hearing soll es u.a. um die Auslotung anwohnerfreundlicher Alternativlösungen gehen, die angedachten Zeitpläne des Ausbaus sowie die vom Ausbau betroffenen naturnahen Flächen. Von besonderer Bedeutung sind für Stadtrat Herbert Danner dabei auch die Auswirkungen auf den dringend erforderlichen S-Bahn-Nordring: „Der S-Bahn-Nordring ist elementar wichtig für die Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und den Komfort des künftigen Münchner ÖPNV. Es muss gewährleistet sein, dass der künftige hohe Güterverkehrsanteil und der S-Bahn-Nordring miteinander kompatibel sind. Dazu fehlen bislang eindeutige Aussagen von den verantwortlichen Stellen.“   „Dass Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden muss, wenn wir Klima- und Umweltschutz ernst nehmen, ist unumstritten. Es sollte aber dringend geklärt werden, ob der gesamte Güterverkehr über den dicht besiedelten Ballungsraum München geführt werden muss oder ob es Alternativen hierzu gibt – insbesondere für Züge, die weder Ziel noch Quelle in München haben. Zum Bahnausbau München-Ost und -Nord gibt es viele unbeantwortete Fragen, die dringend einer Antwort bedürfen“, so Herbert Danner. „Es wird Zeit, dass sich der Stadtrat dieses strukturell wichtigen Themenkomplexes im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung annimmt und sich von Expert*innen unterschiedlicher Ausrichtungen und Institutionen fachkundig und ganzheitlich informieren und beraten lässt.“