Antrag | 09.09.2019

In Zukunft anders mit Lehrerparkplätzen umgehen I – Veränderung des Stellplatzschlüssels

Antrag

Bei allen zukünftigen Schulbauten / Generalsanierungen wird der bisherige Stellplatzschlüssel (1 Stellplatz pro Klasse) für die Errichtung von Lehrerparkplätzen angepasst:

  • innerhalb des Altstadtrings: Reduzierung um 100%
  • innerhalb des Mittleren Rings: Reduzierung um 50%
  • außerhalb des Mittleren Rings: Reduzierung um 50% wenn die Schulen innerhalb eines 600m-Radius von einer S- oder U-Bahnhaltestelle oder innerhalb eines 400m-Radius von einer Trambahn- oder Bushaltestelle liegen

Die rechtlichen Rahmensetzungen für eine Veränderung des Stellplatzschlüssels sind von der Verwaltung schnellstmöglich herbeizuführen.

Begründung:

In einer mit dem ÖPNV sehr gut erschlossenen Stadt wie München gibt es wenige Gründe eine Vielzahl an (oberirdischen) Stellplätzen exklusiv für Schulen zur Verfügung zu stellen. An großen Schulzentren entstehen durch die bisher angewandte Regelung riesige Parkplatzlandschaften die zum größten Teil des Tages ungenutzt leer stehen. Diese Parkplätze versiegeln Boden und kosten zudem viel Geld in der Erstellung und im Unterhalt. Wenn Stellplätze als Tiefgarage angelegt werden, wird zwar weniger Platz beansprucht, dafür steigen jedoch die Baukosten um ein Vielfaches, da jeder einzelne Tiefgaragenstellplatz mit einer fünfstelligen Summe zu Buche schlägt. Zusätzlich müssen auch oft Bäume für die Tiefgaragen gefällt werden.

An vielen Schulen werden diese Stellplätze rein deswegen genutzt, weil sie vorhanden sind und es bequem ist, mit dem Auto in die Schule zu fahren. Oftmals wäre es aber für die Lehrkräfte kein Problem auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad auszuweichen, da die allermeisten Schulen in München gut an den ÖPNV angebunden sind. Nicht jede Lehrkraft muss tagtäglich größere Mengen an Material zwischen Schule und Zuhause hin und her transportieren, wofür ein Auto unbedingt von Nöten ist.

Mittlerweile werden große Anstrengungen darauf verwendet, ArbeitnehmerInnen dafür zu sensibilisieren, mit dem Rad zur Arbeit[1] zu fahren. In Schulen, in welchen die Kinder und Jugendlichen meist extra dazu angehalten werden mit dem Fahrrad / zu Fuß / mit dem ÖPNV zu kommen, wirkt es absurd, wenn die Lehrkräfte jeden Tag mit dem Auto an- und abreisen. Die Lehrkräfte besitzen hier Vorbildcharakter für die SchülerInnen. Wenn Lehrkräfte jeden Tag mit dem Auto zur Schule kommen, so ist dies nicht förderlich um das Mobilitätsverhalten der Kinder / Jugendliche weg vom KFZ zu lenken.

Die Stadt München hat die Möglichkeit, in Zukunft andere Wege zu gehen und weniger Stellplätze zu errichten. Dies spart kostbaren Grund, Steuergeld, und fördert ein anderes Mobilitätsverhalten von Allen.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative: Sabine Krieger, Anja Berger, Jutta Koller, Oswald Utz, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch, Paul Bickelbacher, Herbert Danner

 

Mitglieder des Stadtrates

[1]https://www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de/bundesweit/index.php