Antrag | 19.09.2019

Klimaneutrales München bis 2035 – Maßnahme 8: Klima- und Artenschutz durch Förderung der ökologischen Landwirtschaft

Antrag

Die LH München verpflichtet sich in ihren städtischen Verpflegungseinrichtungen ein größeres Angebot an vollwertigen veganen und vegetarischen Gerichten anzubieten, die möglichst bald zu 100% bio-zertifiziert und nach Möglichkeit regional und saisonal sind.

Zudem sorgt sie für einen höheren Anteil bio-zertifizierter Produkte auf dem Oktoberfest, orientiert an den Forderungen des Aktionsbündnisses Artgerechtes München.

Begründung:

Die Landwirtschaft ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Sie verursacht Treibhausgasemissionen[1] – kann jedoch auch sehr viel zum Klimaschutz beitragen. Dabei spielt gerade der Umstieg auf den ökologischen Anbau eine große Rolle. Eine vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanzierte Studie der Technischen Universität München aus dem Jahr 2014 zeigt, dass ökologische Betriebe gerade im Bereich CO2-Speicherung durch Humusaufbau besonders zum Klimaschutz beitragen. Deshalb gilt es diese zu stärken und auch das Angebot in den städtischen Kantinen dementsprechend auszurichten. Dank des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Artenvielfalt“ wird das Angebot an saisonalen und regionalen Bioprodukten in Bayern außerdem zeitnah steigen.

Auch was wir konsumieren ist bekanntlich für den Klimaschutz von hoher Bedeutung, entsprechend sollte das Angebot der Gerichte in den städtischen Kantinen dies berücksichtigen. Es sollte zumindest immer ein vollwertiges veganes Gericht und ein vollwertiges vegetarisches Gericht angeboten werden. Mittelfristig soll der Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten auf 75 Prozent ansteigen, denn der Fleischkonsum trägt bekanntlich zu einem hohen Anteil zur Klimaerwärmung bei.

Das Münchner Oktoberfest als wichtiger Tourismusmagnet und mit seiner besonderen Bedeutung für die Münchner*innen muss hier ebenfalls nachziehen.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative: Sabine Krieger, Katrin Habenschaden, Dominik Krause, Anna Hanusch, Herbert Danner, Paul Bickelbacher

Mitglieder des Stadtrates

[1] Nach einer aktuellen Berechnung des Umweltbundesamtes entstanden im Jahr 2017 durch die landwirtschafte Produktion in Deutschland 65,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. Das entspricht etwa 7,2 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen, https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umwelt/klima/klimaschutz-und-landwirtschaft/