Pressemitteilung | 09.12.2013

Mehr Autonomie für die Münchner Schulen

P R E S S E M I T T E I L U N G

Mehr Autonomie in den Münchner Schulen – das ist das Ziel eines vierteiligen Antragspakets der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste. Die Stadträtinnen Anja Berger, Jutta Koller und Sabine Krieger fordern, den Schulen in Fragen der Einstellung von Personal, der IT-Ausstattung sowie bei der Finanzierung von kleineren Sanierungsmaßnahmen und anderen Dienstleistungen mehr Selbstständigkeit zu geben. Darüber hinaus soll das Bildungsreferat einen Fragebogen erstellen, mit dem die momentane Situation der einzelnen Münchner Schulen abgefragt werden kann, z.B. hinsichtlich möglicher Sanierungsbedarfe, der Ausstattung mit IT-Geräten oder der Zusammenarbeit mit dem Referat.

Stadträtin Jutta Koller: „In modernen Ganztagsschulen verbringen SchülerInnen und LehrerInnen einen großen Teil ihres Tages gemeinsam. Es ist daher sinnvoll, die Schulen mehr als bisher an den Einstellungsverfahren für neue Lehrkräfte zu beteiligen, damit diese auch zu der jeweiligen Schule passen – denn das geht weit über die Qualifikation zum Unterricht bestimmter Fächer und die ein oder andere Zusatzqualifikation hinaus. Wenn die Schulen mehr Kompetenzen bei der Auswahl ihrer Lehrkräfte hätten, könnten sie die eigene Entwicklung besser vorantreiben, bereits vorhandene Stärken ausbauen oder neue pädagogische Felder erschließen. Die Schulen könnten zudem viel mehr Einfluss darauf nehmen, Menschen mit bestimmten Qualifikationen, wie z.B. Schulpsychologie, Theater- und Musikwissenschaften oder Ernährungsbildung für sich zu gewinnen.“

Stadträtin Anja Berger: „Jede Schule muss ein ausreichendes eigenes Budget erhalten. Es verursacht einen unnötig hohen Aufwand an Bürokratie, dass jede kleine Handwerkerleistung und jede kleine Schönheitsreparatur zentral über das Bildungsreferat in Auftrag gegeben und abgerechnet werden muss. Die Schulen müssen zuerst umfangreiche Anträge stellen, deren Bearbeitung dann viel Zeit kostet und die Ausführung der Dienstleistungen unnötig verzögert. Viele Schulen und Handwerker beklagen zudem die Zahlungsmoral der zentralen Verwaltung, die oftmals viel Zeit benötigt, um kleinere Handwerkerrechnungen zu begleichen. Die Schulen sollten deshalb über kleinere Arbeiten selber entscheiden können.“

Stadträtin Sabine Krieger: „München hat als eine der ersten deutsche Großstädte alle Schulen mit eigenen Intranet- und damit einhergehend auch Internetzugängen ausgestattet. Dies war damals wegweisend, doch jetzt zeigt sich, dass der zentrale Zugang und die zentrale Versorgung mit der technischen Entwicklung nicht mithalten können. Die Prozesse der Softwareentwicklung in Verbindung mit der städtischen Beschaffung und Bereitstellung von Hardware dauern so lange, dass die Geräte schon wieder veraltet sind, wenn sie in Betrieb genommen werden. Im Münchner Umland sind viele Schulen deutlich flexibler, denn sie können selbstständig über die Art des Netzzugangs und ihre IT-Ausstattung entscheiden. Damit sind sie in der Lage schneller zu reagieren und in puncto Ausstattung up to date zu bleiben. Diese Möglichkeit sollten Münchner Schulen auch haben.“