Antrag | 07.06.2019

Modellprojekt für ein städtisches Verwaltungsgebäude mit detaillierter Betrachtung des Lebenszyklus

Antrag

Die LH München legt bei der Planung der nächsten neuen Verwaltungsgebäude strenge Maßstäbe bei der Betrachtung des Gebäudelebenszyklus zu Grunde, sowohl aus ökologischer Sicht (Materialität) wie auch aus ökonomischer Sicht (Lebenszyklus-Kosten) nach dem Prinzip cradle to cradle (c2c). Fester Bestandteil aller Neubauplanungen wird ein Rückbaukonzept mit dem Ziel, bei einem späteren Rückbau eine möglichst hohe Recyclingquote bei möglichst geringem Energieeinsatz zu erzielen. Bei Neubauplanungen sind für Architekturwettbewerbe und sonstige Ausschreibungen die entsprechenden c2c-Kriterien in die Eckdaten aufzunehmen.

Als Modellprojekt für die praktische Umsetzung sollte das neue Kultur- und Verwaltungszentrum am Hanns-Seidl-Platz ausgewählt werden, da dieses Gebäude voraussichtlich das nächste gebaute Verwaltungsgebäude der LH München sein wird.

Begründung:

Im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes ist es künftig erforderlich, den Blick auch verstärkt auf umweltfreundliche und wiederverwertbare Materialien beim Gebäudebau zu legen, wie beim Verwaltungsgebäude im niederländischen Venlo bereits geschehen.

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) hat sich zu diesem Thema am 25.05.2019 in seinem selbstkritischen Positionspapier „Haus der Erde – Positionen für eine klimagerechte Architektur in Stadt und Land“ im Kapitel V „Bauen als materielle Ressource“ folgendermaßen positioniert:

„Alle zum Bauen benötigten Materialien müssen vollständig wiederverwendbar oder kompostierbar sein. Nur so kann die gigantische Menge an Verpackungen, Umverpackungen und Materialien im Bauprozess und für das Gebäude selbst reduziert werden. Es gehört zum architektonischen Entwurf, Rezyklate im Neu- und Umbau mit einem gestalterischen Anspruch einzusetzen und zu erreichen, dass ganze Bauteile später selbst wieder zur Ressource werden. Verbunden ist damit ein ökologischer Anspruch an die Materialien und deren Verwendung.“

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Herbert Danner, Anna Hanusch, Katrin Habenschaden, Dr. Florian Roth, Angelika Pilz-Strasser, Sebastian Weisenburger, Paul Bickelbacher

Mitglieder des Stadtrates