Antrag | 09.09.2013

Odeonsplatz erweitern – Fußgängerzone oder Shared Space für die Brienner Straße

Antrag

1. Die Verkehrsführung des durchfahrenden Kfz-Verkehrs erfolgt nach dem Umbau der westlichen Rampe des Altstadttunnels von der Ludwigstraße über die Von-der-Thann-Straße und den Oskar-von-Miller-Ring zum „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ anstatt wie bisher über die Ludwigstraße und die Brienner Straße.

2. Die Brienner Straße wird dann im Abschnitt zwischen Odeonsplatz und dem „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ ganz dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten. Denkbar ist auch lokaler langsamer Kfz-Verkehr im Rahmen einer Gestaltung als Shared Space (z. B. Beschilderung als verkehrsberuhigter Bereich).

3. Die Ludwigstraße soll als Zufahrt zum Odeonsplatz für den Kfz-Verkehr, v.a Taxen und Busse) geöffnet bleiben. Hierfür genügt aber eine Fahrspur pro Richtung. In einem Gestaltungswettbewerb soll ermittelt werden, wie über eine Verbreiterung der Gehwege und Radverkehrsanlagen hinaus mit den übrigen Straßenflächen im Zuge des nördlichen Platzteiles und der historischen Prachtstraße Ludwigstraße umgegangen werden kann.

Begründung:
Aufgrund einer früheren Fehlplanung müssen sich Fahrzeuge – unabhängig davon, ob Ihre Lenker das wollen oder nicht – durch die schmale Brienner Straße am Odeonsplatz zwängen und finden sich am „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ als Linksabbieger wieder. Die Ertüchtigung des Altstadtringtunnels und die Verkürzung der Rampe ist eine einmalige Chance diesen Misstand zu beseitigen und den Beginn der Brienner Straße für den heute schon dominanten Fuß- und Radverkehr zu optimieren. Der Kfz-Verkehr wird ggf. für lokale Verkehre in geringer Geschwindigkeit zugelassen.
Diese Verkehrsberuhigung verbessert die Anbindung der Altstadt über den Wittelsbacher-platz und das Siemensgelände zum großen Münchner Kunstareal westlich der Türken-straße und ist damit ein erheblicher städtebaulicher Gewinn für das Münchner Zentrum.
Derzeit verlaufen mehrere städtische Fahrrad-Hauptrouten durch diesen Abschnitt der Brienner Straße (Marienplatz – Allach, Marienplatz – Feldmochinger See und Marienplatz – Lerchenauer See). Insofern ist die Durchlässigkeit der Brienner Straße für den Radverkehr wichtig. Zukünftig müssen die Radfahrerinnen und Radfahrer nicht mehr mit den Autos zusammen im Stau stehen wie bisher. Dadurch steigt die Attraktivität dieser Hauptrouten und damit wiederum die Bereitschaft das Fahrrad anstatt das Auto zu nutzen.
Die schon für die derzeitige Verkehrsmenge überdimensionierte Fahrbahnfläche im nörd-lichen Teil des Odeonsplatzes und der südlichen Ludwigstraße kann reduziert werden zugunsten breiterer Gehwege und Radstreifen sowie einer dem Platz und dem Pracht-straßencharakter angemessene Gestaltung (z.B. mit zusätzlichen Rasenflächen, Blumen-beeten oder Kiesflächen und/oder mit Baumpflanzungen, die sich mit den historischen Gebäuden vertragen). Die Öffnung der beengten Altstadt in die Weite der Ludwigstraße und des Odeonsplatzes ist ein interessanter städtebaulicher Kontrapunkt und sollte gestalterisch betont werden.

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative:
Paul Bickelbacher
Anja Berger
Herbert Danner
Sabine Nallinger
Florian Roth

Mitglieder des Stadtrats