Antrag | 11.02.2010

Pilotprojekt im Plusenergiestandard für städtisches Gebäude

Antrag

Pilotprojekt im Plusenergiestandard für städtisches Gebäude

Die Verwaltung wird aufgefordert:
ein städtisches Gebäude (z.B. Verwaltungsgebäude, Sporthalle oder Mensa) im Plus-Energie Standard zu realisieren. Vorbild könnte hier die energieoptimierte Baukonstruktion der Mensa der Hauptschule im westfälischen Attendorn sein.

Begründung:

Nachdem sich die Stadt München mit einem sehr ehrgeizigen Umweltkonzept, das den Plusenergiestandard für das Olympische Dorf in München fordert, um die Olympischen Winterspiele 2018 bewirbt, würde es der Stadt gut anstehen schon im Vorfeld ein Gebäude im Plusenergiestandard zu realisieren und erste Erfahrungen zu sammeln.

Hier könnte die Konzeption der Schulmensa in Attendorn, die nach Plänen der Universität Siegen entstanden ist, Vorbild für ein Modellprojekt in München sein.

Der Heizenergiebedarf der neuen Mensa kann voll durch regenerative Energien gedeckt werden. Wärmeeinträge ergeben sich hier aus verschiedenen energieoptimierenden Maßnahmen. Das Dach der Mensa in Attendorn besteht aus einem flachen Glasraum, in dem optimal in Richtung Sonne ausgerichtete Wärmekollektoren auf einer Art Fachwerkgerüst liegen. Im Sommer kann es dort so heiß werden wie in einer finnischen Sauna. Die Hitze wird dann in einem Hochtemperaturspeicher monatelang im Boden gelagert. Es handelt sich um ein Rohrsystem, das in eine wärmehaltende Masse eingebettet ist.

Be- und Entlüftung sowie Kühlung des Speisesaals können auf natürliche Weise erfolgen, das heißt im wesentlichen ohne weitere Energiezufuhr. Der durch das Absorberkollektoren-Doppeldach bewirkte Wärmeeintrag von etwa 180.000 Kilowattstunden pro Jahr reicht aus, um neben der Beheizung der Mensa auch noch eine der beteiligten Hauptschulen mit Wärme zu versorgen.

Zusätzlich gibt es Einnahmen aus dem EEG durch den Einsatz von PV-Flächen auf der Südseite des Gebäudes, die in ihrer primären Funktion als wirksame Sonnenschutzvorrichtung gegen die sommerliche Aufheizung des Saalbereiches dienen.

Das Regenrückhaltebecken nimmt die Dachwässer des sehr großen Absorber-Kollektoren-Doppeldaches auf und entlastet damit das städtische Kanalsystem.

Ein wegweisendes Projekt, dass neben den optimalen Auswirkungen für die Umwelt auch einen Weg aufzeigt, wie die Zusatzkosten der energieoptimierten Konstruktion möglichst schnell erwirtschaftet werden können und danach Zusatzeinnahmen für die Stadt zu erwarten sind.

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Sabine Krieger, Stadträtin