Antrag | 01.02.2019

Stadt vergibt in Zukunft Valentin-Karlstadt-Preis

Antrag

Die Stadt vergibt in Zukunft einen Valentin-Karlstadt-Preis.
Dazu setzt sie sich mit der „Saubande“, dem Valentin-Karlstadt-Förderverein in Verbindung, die bisher in losen Abständen den undotierten “Großen Karl-Valentin-Preis” vergibt.

Begründung:
Karl Valentin war ein hintergründiges Sprach- und Bühnengenie, dessen Humor den Menschen ein Spiegelbild vorhielt, in dem sie auch ihre Fehler und Unzulänglichkeiten erkennen konnten. Zusammen mit seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt bildete er ein weit über die Grenzen Münchens hinaus bekanntes Komiker-Duo, dessen Verwandtschaft zu absurden und dadaistischen Kunstformen Pioniercharakter hatte. Valentin und Karlstadt gaben ihrem Publikum zu denken – auch über sich selbst. Dies sichert ihnen einen festen Platz in der Kulturgeschichte der Stadt.
Mit der Übernahme des Valentin-Karlstadt-Musäums in städtische Ägide hat die Stadt die Bedeutung von Karl Valentin und Liesl Karlstadt anerkannt und sich dazu verpflichtet, die Erinnerung an deren Lebenswerk lebendig zu erhalten. Die regelmäßige Verleihung eines Preises an Persönlichkeiten, die nachvollziehbar in Valentins und Karlstadts künstlerischer Tradition stehen, würde deren künstlerisches Erbe einer noch größeren Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der Preis könnte auf diese Weise auch dazu beitragen, die Erinnerung an Valentin und Karlstadt von Missverständnissen und Verzerrungen zu befreien, die durch die wiederholten Missgriffe der Narrhalla bei der Verleihung ihres Karl-Valentin-Ordens entstanden sind. Es ist längst nicht mehr nachvollziehbar, was dieser Faschingsorden mit Karl Valentin zu tun haben könnte. Gerade die letzte Verleihung ist Ausdruck eines völlig verfehlten Verständnisses des Erbes von Karl Valentin.
Der Valentin-Karlstadt-Preis könnte diese Verfälschung des Andenkens an einen großen Münchner Künstler korrigieren.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grüne – rosa liste
Initiative:
Dr. Florian Roth
Sabine Krieger
Thomas Niederbühl
Mitglieder des Stadtrats