Antrag | 27.03.2019

Stärkung der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe durch schnellere Nachbesetzung unbesetzter Stellen in der Bezirkssozialarbeit

Antrag

Um der permanenten Unterbesetzung der Bezirkssozialarbeit (BSA) in München aktiv zu begegnen, wird für die Jahre 2020 – 2022 die BSA-Pool-Frequenz von 4 auf 5 erhöht. Gleichzeit wird für 2020 und 2021 jeweils ein BSA-Pool in Teilzeit testweise eingeführt, um zu eruieren ob sich damit die Attraktivität für potenzielle BewerberInnen erhöht (Vereinbarkeit von Familie und Beruf). Die dafür erforderlichen Personalressourcen in Höhe von 3 VZÄ zur Entlastung der bereits jetzt stark beanspruchten internen ReferentInnen aus den Steuerungsbereichen der Ämter im Sozialreferat wird befristet für 2020 – 2022 beantragt. Zudem werden ReferentInnenhonorare für die Teilregionsleitungen (pro Kurs ca. 6000 Euro) bereitgestellt sowie zusätzliche dringend benötigte Räumlichkeiten für die entsprechenden BSA-Einarbeitungsschulungen sichergestellt.

Begründung:
Wie die Presseberichte zur „Ankerdependance“ Funkkaserne deutlich machen, steht die Bezirkssozialarbeit der Sozialbürgerhäuser und des Wohnungsamtes nicht nur in diesem Fall vor der Herausforderung auf unterschiedlichste Bedarfslagen in unserer stetig wachsenden Großstadt zu einzugehen.
Seit 2013 wird die Gewinnung und Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen für die Bezirkssozialarbeit zentral über die sogenannten BSA-Einarbeitungspools praktiziert. Dazu sind jährlich 3-4 feste Einarbeitungspools vorgesehen. Die jeweiligen Einstellungstermine finden 2019 im Januar, April, September und voraussichtlich November statt. Die neuen MitarbeiterInnen werden je Schulungsinhalt durch die zuständigen MitarbeiterInnen aus den Steuerungsbereichen der Ämter und durch Teilregionsleitungen und MitarbeiterInnen des Unterstützungsdienstes unterrichtet. Die Steuerungsbereiche müssen diese und weitere Einarbeitungen beispielsweise für die Vermittlungsstelle für Hilfen zur Erziehung (VMS), die Abteilung Unbegleitete Flüchtlinge und die allgemeinen Fortbildungen innerhalb des Sozialreferates zusätzlich zu ihrer regulären Arbeitszeit leisten. Teilregionsleitungen müssen sich für ihre Schulungstätigkeiten frei nehmen und erhalten dafür ein Honorar.
Phasenweise muss durch das spontane Einspringen von MitarbeiterInnen, die originär mit anderen Aufgaben betraut sind, stark improvisiert werden um Lehrinhalte anbieten zu können, weil die eigentlichen ReferentInnen nicht mehr in der Lage sind den genannten zeitlichen Ansprüchen gerecht zu werden.
Pro Ausschreibungsphase und Pool kommen nach aktuellem Stand 12-18 neue MitarbeiterInnen für 2,5 Monate in den Vollzeit Einarbeitungspool (Teilzeit derzeit nicht im Angebot), bevor sie im Anschluss auf die Sozialbürgerhäuser aufgeteilt werden. Bislang konnte jedoch mit dem aktuellen BSA Pool Konzept, welches in München und bundesweit in dieser Form große Anerkennung erfährt, das Ziel einer Vollbesetzung der offenen BSA-Stellen nicht erreicht werden. Grund dafür ist die anhaltend hohe Fluktuation in der BSA.
Dies hat auch das Personal- und Organisationsreferat erkannt und hat aus diesem Grund die Installierung eines stadtweiten Dualen Studiengangs Soziale Arbeit bei der Landeshauptstadt veranlasst. Von dem Fachkräftezuwachs soll auch die BSA profitieren. Die ersten AbsolventInnen werden allerdings frühestens Ende 2022 ihre Stellen antreten. Eine ergänzende Anpassung der BSA-Einarbeitungspool ist deswegen sinnvoll und angezeigt.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Jutta Koller
Anja Berger
Oswald Utz
Katrin Habenschaden
Dominik Krause
Mitglieder des Stadtrates