Trümmerfrauen-Debatte: Grüne mahnen zur Besonnenheit

Die Verhüllung des Gedenksteins für die „Trümmerfrauen“ und die „Aufbaugeneration“ durch zwei Mitglieder der Grünen Landtagsfraktion hat kontroverse Diskussionen hervorgerufen (bedauerlicherweise auch einen „shitstorm“ aus rechtsnationalistischen Kreisen und sogar Bedrohungen).
Der Gedenkstein war von der Staatsregierung auf staatlichem Grund errichtet worden, nachdem der Münchner Stadtrat dies für den städtischen Raum abgelehnt hatte. Grundlage der Ablehnung war eine Stellungnahme des Stadtarchivs, in der Historiker zu dem Schluss kommen, dass es die typischen Trümmerfrauen in München kaum gegeben hat. Deren typische Arbeit, die Schuttbeseitigung, wurde in der einstigen „Hauptstadt der Bewegung“ überwiegend von ehemaligen Mitglieder von NS-Organisationen geleistet, die von den Alliierten dazu zwangsverpflichtet wurde.
Der Vorsitzender der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste, Dr. Florian Roth, mahnte angesichts der teilweise hitzigen Debatte zur Besonnenheit, aber auch zur Aufrichtigkeit im Umgang mit der schwierigen deutschen Geschichte: „Dass es in München – anders als z.B. in Berlin – nur wenige der sogenannten Trümmerfrauen gegeben hat, ist eine historische Tatsache. Dies festzustellen bedeutet nicht, die Leistung der Generation herabzuwürdigen, die nach 1945 zum Teil unter schwierigsten Bedingungen einen neuen Anfang machen musste.“