Pressemitteilung | 11.09.2017

Vorwürfe gegen Kafé Marat: „Das war ein grobes politisches Foul, Herr Pretzl!“

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Grünen – rosa liste haben die CSU aufgefordert, ihren gegen die Förderung des Kafé Marat gerichteten Antrag zurückzuziehen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dominik Krause kritisierte, das Vorgehen der CSU sei „nicht nur in der Sache unbegründet und falsch, sondern gleichzeitig ein kaum verzeihlicher Fehltritt ins rechtsextreme Lager.“
Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, stammt das von der CSU verwendete Foto des inkriminierten Plakats von einem extrem rechten Blog, beziehungsweise einem wegen zahlreicher Klagen nicht mehr vertriebenen rechten Propagandafilm und ist – wenn man dem überhaupt Glauben schenken möchte – auf das Jahr 2012 datiert. Es wird seitdem von extrem Rechten im Internet zur Stimmungsmache gegen Personen benutzt, die sich gegen Neonazismus engagieren. Der Trägerverein des Kafé Marat, „Zeit, Schlacht und Raum e.V.“ hat sich unterdessen klar von dem Plakat distanziert.
Dominik Krause: „Für uns ist die ehrenamtliche Arbeit vieler Engagierter im Tröpferlbad ein Gewinn nicht nur für das Schlachthofviertel, sondern weit darüber hinaus. Die CSU mag aufgrund ihrer konservativen Grundausrichtung den sozialen und kulturellen Wert der Arbeit von ‚Zeit, Schlacht und Raum‘ anders und kritisch bewerten. Das gibt ihr aber nicht das Recht, Andersdenkende mit an den Haaren herbei gezogenen Vorwürfen zu verteufeln. Es ist außerdem sehr bedenklich, dass die CSU bereit ist, sich mit Argumenten aus der Sudelkiste rechtsextremer Hetzblogs zu bedienen – offenbar ohne sich ein eigenes Bild von deren Realitätsgehalt zu machen. Das war ein grobes politisches Foul, Herr Pretzl! Sie sollten das möglichst schnell wieder geraderücken und den Antrag zurückziehen.“