Antrag | 10.09.2019

Wege aus der Kita-Krise II – Erzieher*innen während der kompletten Ausbildung bezahlen

Antrag

Die Landeshauptstadt München etabliert zusammen mit den Einrichtungsträgern innerhalb der Münchner Förderformel sowie den Eltern-Kind-Initiativen ein Modell, welches eine Bezahlung während der kompletten Zeit der Erzieher*innenausbildung sicherstellt.

Dieses Modell beinhaltet folgende Punkte

– Bezahlung während aller Ausbildungsphasen;
– Verpflichtung der Ausbildungskräfte, anschließend für eine bestimmte Anzahl von Jahren im Dienste der Träger dieses Modells zu arbeiten;
– dieses Model ist freiwillig wählbar und besteht neben der aktuellen Ausbildungssituation.

 

Begründung:
Viele junge Menschen informieren sich über Berufsausbildungen und anschließende Berufsmöglichkeiten. Für einen Großteil der jungen Frauen und Männer ist dabei der Verdienst als ausgebildete Fachkraft von hohem Interesse, jedoch ist es oftmals genauso wichtig, wie der Verdienst während der Ausbildungszeit aussieht.
Derzeit verdienen angehende Erziehungskräfte in den ersten beiden Jahren der Ausbildung (sozialpädagogisches Seminar) meist mindestens 450 € /Monat brutto im 1. Jahr, 500 €/Monat brutto im 2. Jahr und im letzten Jahr der Ausbildung (Anerkennungsjahr) meist ca. 1500 €/Monat brutto).
In den zwei Jahren dazwischen sind die angehenden Erziehungskräfte ausschließlich im Unterricht an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Sie können in dieser Zeit BaFöG beantragen, bekommen sonst jedoch keine Bezahlung. Für viele junge Menschen ist dies extrem abschreckend und es wird dem hohen Stellenwert des Berufs auch nicht gerecht. In vielen anderen Berufen werden Auszubildende von Anfang an bezahlt.
Um den Erziehungsberuf aufzuwerten und mehr Menschen dazu zu motivieren diesen Beruf zu ergreifen, muss daher eine adäquate Bezahlung während der gesamten Ausbildung sichergestellt werden. Um sicherzustellen, dass die ausgebildeten Erzieher*innen anschließend auch in Diensten der Stadt München, der freien Träger oder der Eltern-Kind-Initiativen bleiben, wird ein Modell ähnlich des Models vieler dualer Studiengänge etabliert, in welchem sich die Auszubildenden verpflichten, für eine bestimmte Dauer bei einem der Träger angestellt zu bleiben.
Dieses Modell entwickelt die Landeshauptstadt in Kooperation mit den Trägern und den Eltern-Kind-Initiativen, da das gemeinsame Interesse bestehen muss, mehr Personen für den Beruf der Erzieher*in zu gewinnen.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:
Sebastian Weisenburger
Anja Berger
Jutta Koller
Sabine Krieger
Oswald Utz
Dr. Florian Roth
Katrin Habenschaden

Mitglieder des Stadtrates