Antrag | 26.08.2016

Welche Bedarfe und Bedürfnisse haben Frauen im Bezug auf Sport?

Antrag

Die Verwaltung lässt durch die Münchner Universitäten (vorzugsweise die TU) eine Studie erstellen, aus der hervorgeht, wie die Bedarfe und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen im Bezug auf Sport in München liegen. In dieser Studie sollen sowohl die Aspekte der verschiedenen Sportarten, als aber auch die Anforderungen an Sportanlagen, die Präferenzen von unorganisiertem vs. organisierten Sport und die Frage des Gender Budgetings im Sport behandelt werden. Außerdem soll beleuchtet werden, in welchem Alter und in welcher Lebenssituation Frauen bestimmte Angebote bevorzugen bzw. sich andere Angebote wünschen.
Die Ergebnisse sowie Maßnahmen, welche sich daraus ableiten lassen, sind dem Stadtrat vorzustellen.

 

Begründung:
Jungs spielen Fußball und machen Kampfsport, Mädchen gehen reiten und turnen. Soweit die erwartbare Antwort darauf, wenn man fragt, welche Sportarten die Geschlechter denn so betreiben. Jedoch ist festzuhalten, dass sich die Sportlandschaft verändert. Gerade Frauenfußball boomt und auch in vielen anderen „männlich-dominierten Sportarten“ haben sich Frauen immer mehr etabliert. In der Landeshauptstadt München wird seit langem in den Sportförderrichtlinien auf den Mädchenanteil in den Vereinen geachtet. Bis zu einem gewissen Alter liegt der Mädchenanteil in den Vereinen auch auf einem hohen Level, ab einer gewissen Altersgrenze verlassen jedoch viele Frauen den Verein. Ob aus zeitlichen Gründen, ob aus einem Mangel an attraktiven Angeboten, ob wegen baulicher „Probleme“ in den Sportanlagen oder aufgrund einer Verschiebung der eigenen Interessen hin zu anderen Feldern – die Gründe sind vielschichtig. Oftmals hört man in dieser Debatte, dass zu wenig für Sportangebote für Frauen unternommen werde. Im rein monetären Kontext des Gender Budgetings hieße dies, dass zu viel Geld für Sportarten ausgegeben wird, welche hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Durch die städtischen Sportförderrichtlinien ist klar zu ersehen, dass derzeit vor allem Sportarten wie Fußball stark gefördert werden, da eine große Anzahl an meist männlichen Spielern diesen Sport ausübt.
Um eine Antwort darauf zu finden, welche Bedarfe und Bedürfnisse Frauen und Mädchen in München in Bezug auf Sport haben, sollte als erstes eine fundierte wissenschaftliche Grundlage erarbeitet werden. Die Münchner Universitäten, alle voran die TU München, haben große Expertise auf dem Gebiet der Sportwissenschaften und der Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen. Eine Analyse, aus welcher sich erkennen lässt, was Frauen und Mädchen in München für Bedürfnisse hinsichtlich der Sportpolitik haben, wäre ein guter Auftakt um danach auch konkrete Maßnahmen angehen zu können.

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Sabine Krieger
Jutta Koller
Oswald Utz
Lydia Dietrich

Mitglieder des Stadtrates