Antrag | 26.04.2010

Wie ist die zahlenmässige Entwicklung bei Jugendschwangerschaften im Stadtgebiet München ?

Antrag

Wie ist die zahlenmässige Entwicklung bei Jugendschwangerschaften im Stadtgebiet München ?

Das Referat für Umwelt und Gesundheit berichtet darüber, wie sich in den Jahren 2005 bis 2009 die Zahlen von Jugendschwangerschaften in München entwickelt haben.

  • Ist die Anzahl von Jugendschwangerschaften rückläufig oder steigt sie ?
  • Wie ist die Entwicklung in den verschiedenen Altersgruppen ?
  • Wie hoch wird die Dunkelziffer von Jugendlichen eingeschätzt, die sich nicht bei offiziellen Stellen melden ?
  • Wie hoch ist die Rate der Schwangerschaftsabbrüche ?
  • Wie setzt sich die Gruppe der betroffenen minderjährigen Mädchen und Jungen zusammen (Alter, sozialer Hintergrund, finanzielle Situation, Schulbildung, Gründe für Schwangerschaft)?
  • Welche Beratungsangebote gibt es für die von einer Jugendschwangerschaft betroffenen minderjährigen Mädchen und Jungen ?
  • Welche Beratungsangebote gibt es speziell für minderjährige Väter und wie werden diese Angebote von der Zielgruppe angenommen ?
  • Inwieweit werden die Erfahrungen und Beratungskonzepte von Pro Familia sowie der First-Love-Ambulanz in die Arbeit der städtischen Beratungsstellen einbezogen?

Begründung:
In der Presse (Abendzeitung, 14.12.09) wurde über 72 Schwangerschaften von minderjährigen Mädchen in München im Jahre 2008 berichtet, die mit der Geburt eines Kindes endeten. Deutschland liegt laut der letzten aktuellen Studie der Pro Familia (Juni 2008) bei Jugendschwangerschaften an dritter Stelle bei den niedrigsten Raten, hinter den Niederlanden und Belgien. Laut Pro Familia werden 2,4 % aller Frauen in Deutschland mindestens einmal vor ihrem 18. Geburtstag schwanger. Das sind im internationalen Vergleich gute Zahlen. Gleichzeitig ist es so, dass eine sehr frühe Schwangerschaft das Leben für die betroffenen Mädchen und Jungen – bei aller Freude über ein Kind – sehr erschwert und einen negativen Einfluss auf ihre schulische und berufliche Entwicklung hat.
Besonders für junge Mütter ist sehr schwierig die Schule und/oder eine Ausbildung abzuschließen, für ein Baby zu sorgen und dabei selbst noch nicht erwachsen zu sein. Es stellt sich auch die Frage, inwieweit Jugendschwangerschaften auch ein Ausdruck und/oder Bewältigungsversuch besonders junger Mädchen für die real erlebte Perspektivlosigkeit und Chancenlosigkeit auf dem globalisierten und liberalisierten Arbeitsmarkt sind.

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Lydia Dietrich, Fraktionsvorsitzende
Dr. Florian Vogel, Stadtrat
Jutta Koller, Stadträtin
Gülseren Demirel, Stadträtin